Blog oder nicht Blog, das ist hier die Frage. Und diese ist nicht ganz so einfach zu beantworten. Schließlich ändert sich die Welt. Und das Internet begann nun einmal mit Webseiten in der klassischen Form.
Aber die Welt ist Veränderung. Und das macht sich besonders im Internet bemerkbar. Eines der größten Probleme war und ist dabei die Aktualität der verfügbaren Inhalte. Manche Dinge ändern sich abrupt, wenn zum Beispiel neue Methoden, Werkzeuge oder Materialien Einzug halten. Aber viele Dinge verändern sich schleichend und allmählich. Kaum jemand kann regelmäßig alle Inhalte kontrollieren und updaten. Und große Webportale, die aktuelle Themen behandeln, leben auch nur, weil es eine große Anzahl von Redakteuren gibt, die ständig neue Inhalte produzieren. (soweit diese wirklich neu sind und nicht bloß ein Thema zum 100. mal aufgewärmt und umgerührt – aber selbst das macht Arbeit)
Diese “ständigen” Aktualisierungen sind aber notwendig, denn um die Aktualität der im Web, ja größtenteils durch die Suchmaschinen, zur Verfügung gestellten Inhalte zu gewährleisten, haben genau diese, Algorithmen entwickelt, die das sicher stellen sollen. Daher werden Webseiten immer auch danach beurteilt, wie alt sie sind (neue Webseiten bekommen also einen kleinen Bonus) UND wie aktuell. Heisst im Klartext, werden diese regelmäßig aktualisiert oder nicht. Webseiten die im Wesentlichen erstellt und dann vergessen werden, verschwinden nach und nach im virtuellen Nirvana und werden von neueren und aktualisierteren Webseiten verdrängt.
Was soll man aber auch an einer “normalen” Webseite oder Homepage ständig ändern? Wer sein Objekt, die Firma oder sein Hobby nur vorstellen will oder bestimmte Informationen öffentlich verfügbar machen möchte, hat keinen Bedarf etwas zu ändern. Das grundlegende Wissen zu einem bestimmten Sachgebiet ändert sich auch nicht oder nur wenig. Für alle diese Zwecke, wenn die Informationen größtenteils statisch sind, sind Webseiten immer noch die beste Wahl. Die Möglichkeit praktisch unbegrenzt zusätzliche Funktionen wie Shopsysteme, Buchungssysteme, Chatrooms usw. zu integrieren, machen Webseiten besonders im kommerziellen Bereich unersetzlich.
Aber wie statisch Informationen auch erscheinen mögen, sie entfalten ihre wirkliche Bedeutung immer erst im Kontext. Die meisten Dinge und Begriffe sind zudem mehrdeutig und bedürfen der Erläuterung. Zusammenhänge müssen erklärt werden. Und eine Website gibt meist nicht den Raum, um alle Aspekte eines Sachverhaltes aufzuzeigen. Und oftmals reicht auch einfach der Umfang einer Webseite nicht aus, um alle Zusammenhänge zu erläutern, weil es irgendwann einfach zu viel und zu unübersichtlich wird. Zudem sind die kommunikativen Möglichkeiten einer normalen Webseite eingeschränkt. (Auch wenn man heutzutage alles integrieren kann)
Deswegen kann ein Blog die bessere Lösung sein, wenn sich Inhalte ständig ändern oder/und man die Kommunikation mit anderen in den Vordergrund stellt. Ein Blog bietet noch einen großen Vorteil. Man baut diesen allmählich auf, fügt Stück für Stück Informationen hinzu und kann damit den Besucher führen und die eigene Sicht der Dinge näher bringen. Durch die übliche Kommentarfunktion erfährt man Feedback und kann damit die Inhalte auf die Besucher besser abstimmen.
Ich persönlich erwarte von einer Webseite eine kompakte und möglichst punktgenaue Information. Schnell muss es gehen, klar strukturiert soll es sein und es soll möglichst schnell alle wesentlichen Fakten darlegen. Während ich in einem Blog viel eher die Darlegung und Erläuterung eines Problems erwarte, Argumentationen und die Darlegung verschiedenster Aspekte einer Sache.
Ideal ist in vielen Fällen meiner Meinung nach, eine Kombination aus Website und Blog. Die Website enthält die grundlegenden Informationen und der Blog steht für weiterführende Erläuterungen in Form von Artikeln zur Verfügung. Zwischen beiden kann sich dann eine Wechselwirkung entfalten, die man geschickt ausnutzen kann.
Das Feedback auf dem Blog kann man in Erweiterungen und Aktualisierungen der Website investieren und umsetzen. So bleibt die Website aktuell und kann nach und nach ebenfalls an Umfang gewinnen. Innerhalb der Website kann man regelmäßig auf den Blog und weiterführende Artikel verweisen. Umgekehrt kann der Blog natürlich auch auf die entsprechenden Seiten der Website verweisen. Durch dieses Wechselspiel ergänzen sich beide Elemente.
Dieses Wechselspiel wird auch und besonders interessant, wenn man das Ganze unter kommerziellem Gesichtspunkt betrachtet. Denn die Monetarisierung einer Website oder eines Blogs ist etwas Normales heutzutage und angesichts des Aufwandes auch notwendig. Durch das Wechselspiel generieren sich für beide beteiligten Elemente Besucherströme, die ebenfalls wieder SEO relevant sind. Und das sich aus den Besucherströmen irgendwann auch entsprechende Einnahmen generieren, ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Der entscheidende Punkt aber ist und bleibt die Tatsache, das egal ob man eine Website bzw. Homepage betreibt oder sich für einen Blog bzw. beides entscheidet, nur wer seinen Webauftritt auch regelmäßig pflegt und aktuell hält, wird mittel- und langfristig seine Ziele und die gewünschten Effekte erreichen.